Leserbrief: Felsenwasser statt Gelsenwasser

Leserbrief
Betrifft: Zum Bericht in der WP vom 13. Februar 21.02.09

„Westkalk begrüßt eine Überprüfung der Schneiderlinien“

Das hört sich ja gut an: „Westkalk begrüßt eine Überprüfung der Schneiderlinien.“ Aber bliebe dem Betrieb denn auch anderes übrig? Und meint man das Gleiche wie der Kreisumweltausschuss, der – beneidenswert konsequent im Vergleich zum Warsteiner Politikbetrieb – eine Korrektur dieser Steinabbaugrenze nach oben forderte?

Es ist bekannt, dass die Steinbetriebe auf eine Neubegutachtung dringen. Aber sie wollen und brauchen ein Ergebnis, das auf Dauer den Abbau in die Tiefe erlaubt. Zumindest Brühne macht seit längerem unmissverständlich deutlich, dass man in Bereiche vordringen wolle, die bislang tabu sind, nämlich in Schichten unterhalb des Trockenbereichs. Und es wird sich sicher ein Gutachter finden, der es für unproblematisch hält, in diesem riskanten Bereich abzubauen …

Warum sind diese Bereiche tabu? Weil der Steinabbau in diesem Wasserschutzgebiet unser Trinkwasservorkommen sowieso, aber erst recht in diesen grundwassernahen Schichten extrem gefährdet. Das hochwertige und preiswerte Wasser aus dem Warsteiner Raum versorgt eine große Region bis hin nach Werl. Es ist unsere vordringliche Aufgabe, dieses Vorkommen zu schützen. Felsenwasser statt Gelsenwasser! Trinkwasser geht vor Kalksteinabbau – Grundversorgung vor Profit!

Muss dies eigentlich immer wieder betont werden? In Rüthen nicht, in Möhnesee nicht – offensichtlich aber in Warstein, denn angesichts des Schweigens unserer Politiker und den Heimlichtuereien mit dem Vorhaben „Grundlagenvertrag“ gewinnt man den Eindruck, dass dieses Ziel von der Ratsmehrheit nicht mehr verfolgt wird.

Werner Braukmann
Initiative Trinkwasser e.V.